Altes Handy kaputt: So übertragen Sie Ihre Daten

Einführung:

Auf einmal geht das Handy nicht mehr an. Vielleicht ist es heruntergefallen, tiefenentladen oder es gibt einen anderen technischen Defekt. Im Endeffekt bleibt der Bildschirm aber schwarz. Wir bei handydatenretter.de, einer Tochterseite der Firma RESQ, möchten dir mit unseren 17 Jahren Know-How helfen, dieses häufige Problem selbst zu lösen, bevor du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst. Mit etwas Know-how ist es aber trotzdem meist noch möglich, an die Daten auf dem betroffenen Smartphone zu gelangen. Das klappt am besten mit einer direkten Verbindung an einem PC. Ihr solltet also ein passendes Kabel und einen Rechner parat haben.

Etwas schwieriger ist die Datenrettung, wenn Wasser in euer Gerät eingedrungen ist. Was ihr in diesem Fall tun solltet, beschreiben wir euch deshalb ausführlich weiter unten.

USB-Debugging:

Wenn ihr Glück habt, ist die Datenrettung ganz einfach und in wenigen Schritten erledigt. Ihr braucht dafür ein Android-Handy, einen Rechner mit Windows und ein passendes USB-Kabel zur Verbindung.

1. Verbindet euer Smartphone mit dem Rechner.
2. Wartet, bis im Windows Explorer euer Handy als Datenspeicher auftaucht.
3. Kopiert nun alle zu rettenden Daten auf den Rechner.

Theoretisch funktioniert diese Methode auch mit einem iPhone, hier habt ihr aber nicht den Zugriff auf alle Dateien. Stattdessen könnt ihr so meist nur Fotos und Videos retten.

Auch bei Android erhaltet ihr standardmäßig keinen Vollzugriff auf alle gespeicherten Daten. Für die wesentlichen Dinge wie Dokumente, Fotos und Videos ist die einfache Verbindung per Kabel aber ausreichend. Alle Daten eures Android-Handys seht ihr nur dann auf dem Rechner, wenn ihr USB-Debugging aktiviert. Dafür benötigt ihr allerdings Zugriff auf die Einstellungen eures Smartphones. Möchtet ihr diese Funktion prophylaktisch aktivieren, dann folgt diesen Schritten:

1. Navigiert in die Einstellungen.
2. Tippt auf „Über das Telefon“.
3. Tippt siebenmal schnell hintereinander auf den Eintrag „Build-Nummer“.
4. Es erscheint die Nachricht „Du bist jetzt Entwickler“ o.ä.
5. Geht zurück in die Einstellungen.
6. Tippt auf „System“.
7. Hier gibt es nun die neuen „Entwickleroptionen“.
8. Dort könnt ihr USB-Debugging aktivieren.

Handydaten nach einem Wasserschaden retten

Fällt euer Smartphone ins Wasser und hat es keine hohe IP-Schutzklasse, solltet ihr schnell handeln: Schaltet es sofort aus. Weitere Schritte findet ihr in unserem Ratgeber zum Thema „Handy ins Wasser gefallen“.

Nach ausgiebiger Trocknungszeit schaltet ihr das Handy probeweise einmal an. Funktioniert es jetzt, schließt es per USB-Kabel an einen Computer an und sichert die Daten sofort.

Denn: Nur weil das Handy jetzt gestartet ist, bedeutet es nicht, dass der Schaden überstanden ist. Korrosion durch das eingedrungene Wasser kann sich später noch bemerkbar machen und das Handy unbrauchbar machen. Ihr solltet mit dem Datensichern also nicht länger warten.

Handybildschirm schwarz oder gesplittert?

Bei einem kaputten Display ist meist die interne Elektronik noch intakt. Die gespeicherten Daten sind also sicher. Kompliziert wird die Rettung durch den Ausfall der Bedienoberfläche aber trotzdem.

iPhone-Display schwarz: So kommt ihr an die Daten

1. Schließt euer iPhone mit defektem Display an einen Rechner mit iTunes an.
2. Öffnet iTunes.
3. Euer iPhone sollte als angeschlossenes Gerät erscheinen.
4. Habt ihr keine Bildschirmsperre eingerichtet, könnt ihr eure Daten nun sichern.
5. Ggf. müsst ihr euer iPhone per Face ID oder Touch ID entsperren, bevor ihr an eure Daten kommt.

Eine Entsperrung mit eurem Passcode ist bei einem iPhone mit defektem Display leider meist nicht mehr möglich. Bei der Datenrettung könnte hier noch ein Apple Store behilflich sein.

Android-Handy: Datenrettung bei kaputtem Display

Je nach Betriebssystem und Android-Version habt ihr unterschiedliche Möglichkeiten, um eventuell noch an eure Daten zu kommen. Besitzt ihr etwa ein neues Samsung-Handy, auf dem „SmartThings Find“ aktiviert ist, habt ihr Glück. Meldet euch auf der Website des Dienstes an, wählt das Gerät aus und sichert eure Daten direkt in der Cloud.

Ist das bei euch nicht der Fall, haben wir hier weitere Tipps, um die Daten eines Android-Handys zu retten:

• Vielleicht habt ihr Glück und die Entsperrung mit Kamera oder Fingerabdrucksensor funktioniert trotzdem. Dann könnt ihr das Handy einfach per USB-Kabel an einen Rechner anschließen und eure Daten sichern.

• Ist ein Sperrbildschirm aktiviert, wird es komplizierter: PIN oder Muster könnt ihr mit einer Maus oder Tastatur eingeben, die dafür notwendige OTG-Schnittstelle ist inzwischen Standard in Smartphones. Nach der Entsperrung gelingt die Datenrettung wieder durch das Anschließen an einen Rechner.

• Mit einem Rettungsprogramm könnt ihr versuchen, auf euer Smartphone zuzugreifen. Dazu muss allerdings der USB-Debugging-Modus aktiviert sein. Nur mit aktiviertem Debugging können alle Daten gesichert werden. Entsprechende Hilfsprogramme sind allerdings in der Regel kostenpflichtig.

Besser vorsorgen: Sichere deine Daten regelmäßig

Besser als jeder Versuch, die Daten von einem defekten Gerät sichern zu wollen, ist die richtige Vorsorge. Legt daher in regelmäßigen Abständen ein Backup der Daten auf eurem Handy an. Das hilft euch auch dabei, eure Daten auf ein neues Handy zu übertragen.

Unser Tipp: Daten in der Cloud sichern
Ob Apple, Samsung oder Google: Praktisch jeder große Handyhersteller bietet euch eine Cloud, um eure Daten zu sichern. Diese könnt ihr dann auch ganz einfach mit Freunden und Familie teilen. So könnt ihr zum Beispiel nach dem Urlaub ein virtuelles Foto-Album erstellen.

Achtet jedoch vor der Synchronisierung eurer Daten in die Cloud stets auf eure Einstellungen: Das Backup sollte bei großen Datenmengen nur aus einem WLAN erfolgen. Andernfalls geht der Vorgang zu Lasten eures mobilen Datenvolumens.

Gelöschte Bilder retten
Ihr habt versehentlich Bilder oder andere Dateien von eurem Handy gelöscht? Dann sind die Chancen einer Datenrettung hoch, wenn ihr schnell handelt. Abhängig von eurem Betriebssystem und der verwendeten App landen die Daten nämlich meist zunächst im virtuellen Papierkorb. Dort könnt ihr die vor kurzem gelöschten Dateien dann wiederherstellen.

Hat euer Smartphone diese Funktion nicht, ihr lasst euch zu viel Zeit oder ihr löscht versehentlich auch die Daten aus dem Papierkorb, dann ist die Löschung meist endgültig. Es gibt zwar Apps, die eine Datenwiederherstellung versprechen, eine Garantie bieten diese allerdings nicht. Außerdem sind diese Programme oft kostenpflichtig.

Zusammenfassung

• Direkte Datenrettung über PC: Verbindet das kaputte Handy mit einem Computer mittels USB-Kabel. Aktiviert gegebenenfalls USB-Debugging bei Android, um vollen Zugriff auf alle Daten zu erhalten und sie auf den PC zu kopieren.

• Wasserschäden schnell behandeln: Schaltet das Handy sofort aus und trocknet es gründlich. Verbindet es nach der Trocknung mit einem Computer, um die Daten zu sichern, bevor Korrosionsschäden auftreten.

• Defektes Display: Ein kaputtes Display erschwert die Bedienung, aber Daten können meist noch gerettet werden. Verbindet das Handy mit einem PC und nutzt biometrische Entsperrmethoden oder USB-Debugging, um Daten zu sichern.

• Cloud-Backups nutzen: Regelmäßige Backups in der Cloud bieten Schutz vor Datenverlust. Viele Smartphone-Hersteller bieten entsprechende Dienste an, die eine einfache und automatische Sicherung ermöglichen.

• Gelöschte Bilder wiederherstellen: Prüft den virtuellen Papierkorb eurer Foto-App für kürzlich gelöschte Dateien. Nutzt spezielle Apps zur Datenwiederherstellung, handelt aber schnell, da die Daten sonst überschrieben werden könnten.